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Klar und verständlich schreiben

Missverständnisse entstehen meist dann, wenn eine Person nicht richtig zuhört – oder jemand sich nicht klar ausdrückt. Gute Kommunikation bedeutet, dass das gewünschte Ergebnis erreicht wird, also alle an der Interaktion beteiligten Personen (z. B. Sprecher und Hörer, Autor und Leser), einander verstehen und davon ausgehend Handlungen vornehmen können.

Ein Übersetzer ist wie jeder andere Leser eines Textes und kann nur das übersetzen, was er versteht. Zusammenhänge, die durch undeutliche Formulierungen schon in der Ausgangssprache unklar bleiben, können auch in der Fremdsprache nicht verständlich werden. Während ein Zuhörer oder menschlicher Übersetzer bei gewissen Verständnisproblemen nachfragen kann, ist dies bei normalen Lesern, oder auch bei der neuronalen maschinellen Übersetzung (NMT), nicht möglich.

Es ist also wichtig, Texte bereits so zu schreiben, dass sie verstanden werden und ihre Botschaft vermitteln.

Wie das geht? Wir haben Tipps für Sie zusammengestellt:

Einfache Sätze formulieren

Am besten werden wir verstanden, wenn wir uns einfach ausdrücken. Das bedeutet: Die Sätze sollten nicht zu lang und nicht zu verschachtelt sein. Bandwurmsätze und Schachtelsätze sind immer schwerer verständlich als kurze, klare Sätze. Manchmal ist es besser, einen Punkt statt einem Komma einzusetzen.

Verschachtelte Sätze haben zudem das Risiko, dass der Bezug irgendwann verloren geht und der Leser nicht nur nicht folgen kann – sondern der Satz tatsächlich nichts mehr aussagt.

Viele Menschen haben Angst, dass kurze Sätze auch weniger klug und wissenschaftlich wirken, als längere und komplizierte Sätze. Dabei liegt die Schwierigkeit gerade darin, sich auch in Kürze gezielt auszudrücken.

Gedanken geordnet präsentieren

Aus der Schule kennen wir die Gliederung von Texten in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Für den Leser wird es einfacher, Gedanken zu folgen, wenn er durch den Text geführt wird. Das bedeutet auch, dass wichtige Aspekte am Anfang eines Textes oder eines Satzes stehen sollten, nicht im Nebensatz.

Bei der Gliederung hilft auch die Optik: Satzzeichen, Absätze oder Zwischenüberschriften führen den Leser durch das Geschriebene und sorgen dafür, dass die Informationen besser aufgenommen werden.

Bekannte Begriffe nutzen

Es mag verlockend sein, mit Synonymen oder Fremdwörtern zu arbeiten, um einen spannenderen Text zu erzeugen. Nicht immer dient das aber der Verständlichkeit. Wichtig ist es, die Zielgruppe für den Text zu berücksichtigen. Natürlich darf und sollte ein juristischer Fachtext Begriffe beinhalten, die Laien nicht bekannt sind. Bei einer Montageanleitung für Möbel sollten spezielle Begriffe für Schraubentypen oder Werkzeuge aber erklärt werden, vielleicht sogar mit Bildern.

Noch einmal lesen

Häufig denken wir, dass wir uns gut ausgedrückt haben. Dabei kann es immer passieren, dass Gedankengänge durcheinander rutschen, Absätze verschoben oder Sätze umgeschrieben werden. Darum ist es besonders wichtig, den eigenen Text noch einmal zu lesen, bevor er den Status „fertig“ erhält. Diese Zeit sollte immer einkalkuliert werden, denn so werden Fehler vermieden. Gleichzeitig sinkt der Aufwand für spätere Nachfragen.

Natürlich geht es beim Schreiben nicht immer darum, nur einfach zu schreiben: Der Text soll darüber hinaus noch gut klingen. Klare Formulierungen oder Wiederholungen zur Verdeutlichung müssen aber nicht monoton sein. Gut schreiben will gelernt sein, aber mit unseren Tipps hat es auch der Übersetzer bei Ihrem nächsten Auftrag leichter. Und der Empfänger Ihrer Botschaft sowieso!

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