Bis zum Wintersemester 2007/2008 war es möglich, an der Fachrichtung 4.6 der Universität des Saarlandes „Angewandte Sprachwissenschaften sowie Übersetzen und Dolmetschen“ auf Diplom zu studieren. Als frischgebackener Abiturient konnte man sich für Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch oder Russisch als Erstsprache entscheiden und sich damit um einen Studienplatz bewerben. Die zweite Fremdsprache war bei Zulassung zum Studium frei zu wählen.
Das Grundstudium bestand vordergründig daraus, seine Fremdsprachenkenntnisse durch Übungen in Grammatik, Wortschatz, Phonetik und Sprechfertigkeit zu vertiefen sowie aus einer grundsprachlichen Kompetenzerweiterung. Außerdem dienten landeskundliche Vorlesungen dazu, die kulturellen Hintergründe (Politik, Geschichte, Wirtschaft, Geographie, Literaturgeschichte etc.) der verschiedenen Länder kennenzulernen. Der dritte Teil des Grundstudiums bestand darin, in Vorlesungen sowie einem Proseminar die Grundlagen der Sprach- und Übersetzungswissenschaft sowie des wissenschaftlichen Arbeitens kennenzulernen und anzuwenden.
Es war sogar möglich, die Sprachen Spanisch, Italienisch und Russisch neu zu erlernen. In diesem Fall besuchte man das sogenannte „Vorsemester“, das einem Intensivkurs gleichkam.
Hatte man alle Pflicht-Scheine gesammelt, konnte man sich zum Vordiplom anmelden. Dies bestand aus 4 allgemeinsprachlichen Übersetzungsprüfungen aus und in die 1. und 2. Fremdsprache sowie einer Prüfung zur Sprach- und Übersetzungswissenschaft. [nbsp]Nach bestandenem Vordiplom war man automatisch zum Hauptstudium zugelassen und konnte zwischen den Schwerpunkten Übersetzen und Dolmetschen wählen. Entschied man sich für das Übersetzen, musste man, um zu den Diplomprüfungen zugelassen zu werden, zwei Hauptseminare, eine landeskundliche Vorlesung sowie den Kurs „Gesprächsdolmetschen“ in der 1. Fremdsprache belegen und bestehen.
Des Weiteren fingen im Grundstudium die Vorlesungen im Ergänzungsfach (Wirtschaftswissenschaften, Jura oder Technik) an, die sich über 4 Semester erstreckten. Darin wurden den Studierenden die Grundlagen des jeweiligen Faches beigebracht, die als Vorbereitung auf die Fachübersetzungen im Hauptstudium dienten. Die Abschlussprüfung im Ergänzungsfach (im Regelfall nach dem 6. Semester) war die erste (vorgezogene) Diplomprüfung. Voraussetzung für die Zulassung zu der Prüfung war somit das bestandene Vordiplom.
Die Abschlussprüfungen bestanden aus 4 allgemeinsprachlichen Übersetzungen aus und in die 1. Und 2. Fremdsprache, 2 fachsprachlichen Übersetzungen aus und in die 1. Fremdsprache und 3 mündlichen Prüfungen in Landeskunde der 1. und 2. Fremdsprache sowie Sprach-/Übersetzungswissenschaft in der 1. Fremdsprache. Die 6-monatige Diplomarbeit schloss das Studium ab.
Als Vorbereitung auf die Vordiplom- und Diplomprüfungen wurden durchgängig für alle Semester Übersetzungsübungen angeboten. Außerdem gab es freiwillige Kurse zu Themen wie TM-Systeme, HTML, Softwarelokalisierung oder Projektmanagement angeboten. Die Regelstudienzeit lag bei 8 Semestern, abzüglich Auslands- und Urlaubssemester.