Es ist bekannt, dass ein Unternehmen seine Kunden am zielsichersten in deren jeweiliger Muttersprache erreicht. Doch selbst wenn sich Unternehmen und Kunde in einem Sprachraum bewegen, müssen sie sich nicht zwangsläufig verstehen. Denn auch innerhalb einer einzelnen Sprache gibt es – oft regional bedingte – Unterschiede. Diese kleinen Andersartigkeiten können im schlimmsten Fall zu großen Missverständnissen führen.
Jeder, der einmal Englisch lernt, trifft irgendwann auf die Unterschiede zwischen dem britischen und dem amerikanischen Englisch. Da gibt es Abweichungen in Rechtschreibung, Grammatik und Aussprache genauso wie ganze Wörter, die in den beiden Bereichen verschiedene Entsprechungen haben. Wer also beispielsweise als britisches Unternehmen amerikanische Kunden erreichen will, spricht zwar prinzipiell die gleiche Sprache, muss im Detail aber auf vieles achten. So sollten Broschüren oder weitere Materialien grundsätzlich von einem Muttersprachler angepasst werden. Und wenn es dann nach Australien oder in englischsprachige Länder Afrikas geht, sind wieder andere Kleinigkeiten ein wenig anders.
Ähnlich verhält es sich mit der Beziehung zwischen Spanien und den Ländern Südamerikas, in denen Spanisch gesprochen wird. Auch hier gibt es nicht nur Unterschiede, die sich rein aus der abweichenden Aussprache ergeben, sondern ganze Wörter und Begriffe, die der eine Sprachraum kennt, der andere aber nicht. Gerade, was die Aussprache einzelner Buchstaben oder Wörter angeht, sind bereits innerhalb Spaniens deutliche Unterschiede festzustellen. Denn es gibt im Spanischen zwar feste Ausspracheregeln, aber jede Region wendet diese ein wenig anders an.
Solche Phänomene existieren übrigens genauso in den deutschsprachigen Ländern – und dabei ist nicht die Rede von Dialekten. Zwischen Deutschland und der Schweiz beispielsweise gibt es handfeste Unterschiede in der Rechtschreibung. Der Wichtigste: Der Buchstabe ß existiert nicht und wird grundsätzlich als ss geschrieben. Ähnliche Ausnahmen hat das österreichische Deutsch zu bieten. Beispielsweise gibt es dort mehr direkte Übernahmen aus dem Italienischen. Oder haben Sie in Deutschland schon mal ein Aviso erhalten? Richtig, das heißt hier ein wenig anders.