Jeder gute Übersetzer beherrscht mindestens zwei Sprachen auf einem sehr hohen Niveau. Er kennt die Tücken der Grammatik, ist sicher in Rechtschreibung und Zeichensetzung und hat einen umfangreichen Wortschatz. Doch trotzdem ist jeder Übersetzer auf die Hilfe von Wörterbüchern angewiesen – denn auch in der Muttersprache gibt es immer wieder Begriffe, die man schlichtweg noch nie gehört hat. Dabei kann es sich um Fachworte genauso wie um selten verwendete Begriffe handeln. Oft will der Übersetzer bei schwierigen Begriffen einfach sicherstellen, dass er sie richtig erfasst hat, und schlägt deshalb im Wörterbuch nach.
In solchen Fällen ist der Griff zu einem einsprachigen Wörterbuch oft die richtige Wahl. Hier wird in der entsprechenden Sprache beschrieben, um was es sich bei dem gesuchten Begriff handelt. Dies hilft, Zusammenhänge zu verstehen oder Übersetzungen, die man mithilfe eines zweisprachigen Wörterbuches erstellt hat, abzusichern.
Ein gutes zweisprachiges Wörterbuch gehört zum Handwerkszeug eines jeden Übersetzers. Gerade zu einer schnellen und ersten Orientierung sind sie eine wichtige Hilfe, außerdem bieten sie oft mehrere Übersetzungsmöglichkeiten an, sodass der Übersetzer die passendste auswählen kann. Hierzu ist natürlich antrainiertes Sprachverständnis vonnöten – genauso wie die Kenntnis darüber, wie zuverlässig ein Wörterbuch ist, beziehungsweise, wo die individuellen Schwächen liegen.
Kein Wörterbuch ist perfekt und es lässt sich nicht pauschal sagen, welches am besten ist. Der Übersetzer muss von Fall zu Fall entscheiden, ob er sich lieber an ein Fachwörterbuch oder ein allgemeines hält, zweisprachig oder einsprachig sucht. Einige Online-Wörterbücher bieten zahlreiche Beispiele an, wie Wörter im Zusammenhang verwendet werden. Das ist hilfreich, um zu entscheiden, ob der Begriff wirklich der richtige ist. Ebenso ist die Zuhilfenahme von Bildwörterbüchern oder eine Bildrecherche über die Suchmaschine in vielen Fällen eine große Hilfe. Im Zweifelsfall ist es immer eine gute Idee, ein Wort nicht nur in einer Quelle zu suchen, sondern in mehreren.
Ein guter Übersetzer kennt seine Quellen und weiß sie gezielt einzusetzen. Aber es empfiehlt sich, auch kleinen und noch unbekannten Wörterbüchern und Nachschlagewerken eine Chance zu geben. Denn oft sind die kleinen und handverlesenen Quellen – gerade, wenn es um sehr fachspezifische Themen geht – besser als die großen und sehr bekannten.