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Aussterbende Wörter

Aussterbende Wörter

Unsere Sprache unterliegt einer ständigen Veränderung. Für neue Produkte, neue Prozesse, neue Orte schaffen wir neue Wörter. Regelmäßig wird bei der Wahl zum „Jugendwort des Jahres“ eine besonders prägende Neuschöpfung oder -interpretation gewürdigt. Aber was passiert mit den Begriffen, die niemand mehr benutzt? Und was sind Beispiele für aussterbende Wörter?

Keine Kassette – kein Bandsalat

Auf www.bedrohte-woerter.de sammeln Sprachliebhaber unter Führung des Autors Bodo Mrozek deutsche Wörter, die nur noch selten im aktiven Wortschatz vorkommen und somit vom Aussterben bedroht sind. Jeder kann mitmachen und im Forum diskutieren.

Auf der „Roten Liste“ von Wörtern stehen zwar auch Begriffe, die durchaus noch verstanden werden, aber auch Wörter, die – sei es durch technische Neuerungen oder durch gesellschaftliche Entwicklungen – nicht mehr aktuell sind. Denn im Zeitalter von Blu-rays und USB-Sticks gibt es bei Kassetten keinen Bandsalat mehr. Folglich gerät auch das Wort in Vergessenheit.

Aussterbende Wörter: Allmählicher Wortschwund

Auch Droschken begegnen uns heute höchstens in Historienfilmen, im Alltag nutzen wir aber den Bus, die Bahn oder eben ein Taxi. Und wie einige Wörter bereits nach kurzer Zeit in Vergessenheit geraten können, zeigt auch die Wählscheibe. Vor zwanzig Jahren waren fast alle Telefone mit einer solchen ausgestattet, Kinder und Jugendliche heute können aber nichts mehr damit anfangen.

Nicht alle von ihnen sind erhaltenswert (auf einen Erbfeind können wir wohl getrost verzichten, bleibt nur zu hoffen, dass auch das Wort nicht mehr gebraucht wird!), viele klingen aber amüsant. Doch auch Modewörter und einstige Jugendwörter werden zukünftig ihren Platz auf der Liste finden. Bereits heute ist kaum noch jemand oder etwas „fly“ – im letzten Jahr war es aber noch Jugendwort des Jahres.

Schön, aber selten

Auch Rafael aus Hamburg interessiert sich für seltene Wörter und sammelt sie auf seiner Internetseite www.nureinwort.de. Bislang hat er 73 Begriffe gesammelt, die ihm im Alltag begegnet sind, aber nur noch selten genutzt werden. Teils deswegen, weil sie selten vorkommen, wie beispielsweise die Anmut.

Manch einer freut sich, seltene Begriffe in sein Leben einzubauen. So geht es Prinzessin Dylia aus Walter Moers‘ Buch „Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr“. Prinzessin Dylia sammelt ebenfalls seltene oder exotische Wörter – sie nennt sie „Pfauenwörter“ – und sucht Anwendungsbereiche für sie.

Sprache verändert sich. Das mag man im Einzelfall gut oder schlecht finden, aber aufzuhalten sind Sprachentwicklungen kaum. Und so werden auch zukünftig weiterhin aussterbende Wörter auf der „Roten Liste“ landen und womöglich ganz aus unserem Wortschatz verschwinden.

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