Geschichte des Übersetzens Teil 3 – von der Reformation bis heute

Neben Martin Luther war der Engländer William Tyndale (1494-1536) die wichtigste Person der Reformationszeit. Nachdem er den Bischof von London nicht für seinen Plan, die Bibel aus dem Hebräischen und Griechischen ins Englische zu übersetzen, erwärmen konnte, wurde er der Ketzerei beschuldigt und musste auf das europäische Festland fliehen. In Deutschland traf er auf Luther […]

Geschichte des Übersetzens Teil 2 – Mittelalter, Renaissance und Reformationsvater Martin Luther

In der Zeit vom Altertum bis ins Mittelalter dienten die Übersetzer als Wissensvermittler zwischen den Zivilisationen, wobei in unterschiedlichen Epochen bestimmte Städte eine besondere Bedeutung erfuhren. Um 300 v.Chr. war es die ägyptische Stadt Alexandria, in der Übersetzungen zwischen Europa, dem Mittleren Osten und Indien vermittelten. Vom 9. bis zum 10. Jahrhundert fertigten Gelehrte in […]

Übersetzung von Intertextualität

Intertextualität bedeutet, dass in einem Text ein anderer, früher entstandener, Text mehr oder weniger offensichtlich präsent ist. Dies können Lieder, (Volks-)Märchen, Legenden, Belletristik oder Sachtexte sein (vgl. Fischer, 2006:192). Autoren wenden Intertextualität sowohl in Form von direkten Zitaten an als auch indirekt, z. B. durch die Nennung eines bekannten Buchtitels, ein unvollständiges Zitat oder eine […]

Anpassung, Bearbeitung, Adaptation

Christiane Nord unterscheidet beim Übersetzen die beiden Extreme hundertprozentige Bewahrung (Transkription) und hundertprozentige Bearbeitung (freie Textproduktion) der Ausgangstextelemente. Je nach festgelegter Zieltextfunktion wird die Übersetzung dem Ausgangstext gegenüber eher treu sein oder diesen bearbeiten (vgl. Nord, 2009:32). „Die Aufgabe der Ausgangstextanalyse ist nach diesem Konzept, zunächst die Kompatibilität zu prüfen und dann festzustellen, welche Elemente […]

„Alter Diplomstudiengang“ Übersetzen an der UdS

Bis zum Wintersemester 2007/2008 war es möglich, an der Fachrichtung 4.6 der Universität des Saarlandes „Angewandte Sprachwissenschaften sowie Übersetzen und Dolmetschen“ auf Diplom zu studieren. Als frischgebackener Abiturient konnte man sich für Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch oder Russisch als Erstsprache entscheiden und sich damit um einen Studienplatz bewerben. Die zweite Fremdsprache war bei Zulassung zum […]

Bürokratiedschungel vor der Existenzgründung

Wenn man sich als Übersetzer selbstständig machen möchte, braucht man zunächst v. a. Durchhaltevermögen, denn[nbsp] vor der Kundenakquise wartet auf den Existenzgründer der Bürokratiedschungel. An erster Stelle ist es wichtig, sich richtig zu versichern. Am wichtigsten sind die Versicherungen gegen existenzbedrohende Risiken. Dazu gehören die Berufshaftpflichtversicherung sowie die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Der Rechtsschutz ist darin enthalten. Bei […]

Auftragsabwicklung für Selbstständige

Geht eine Übersetzungsanfrage am Telefon ein, ist es ratsam, keinen festen Zeilen- oder Seitenpreis zu nennen, sondern eine ungefähre Preisspanne, die Sie mit Arbeitsaufwand und Schwierigkeitsgrad rechtfertigen können. Wenn Sie die Mehrwertsteuer in Rechnungen ausweisen müssen, sollten Sie Ihren Auftraggeber auch darüber direkt informieren. Des Weiteren sind wichtige Details zum Auftrag abzuklären, wie Sprache und […]

Literatur und literarisches Übersetzen

Radegundis Stolze schreibt, dass der Schriftsteller oder Dichter in seinem literarischen Werk seine subjektive Weltsicht darstellt, die durch seine Kultur geprägt ist (vgl. Stolze, 1992:219). „Er vermittelt dem Leser neue Einsichten über die reale Welt und die menschliche Existenzerfahrung“ (Stolze, 1992:219 f.). Stolze bezieht sich auf Gadamer, wenn sie den literarischen Text mit einem Kunstwerk […]

Äquivalenz und Adäquatheit

Katharina Reiß und Hans J. Vermeer unterscheiden in der Translationswissenschaft die Äquivalenzbeziehung zwischen sprachlichen Zeichen des Ausgangs- und des Zieltextes und die Äquivalenzbeziehung zwischen zwei ganzen Texten. Sie geben zu bedenken, dass bei Bestehen einer Äquivalenzbeziehung zwischen einzelnen sprachlichen Elementen keine Äquivalenzbeziehung zwischen Ausgangs- und Zieltext vorherrschen muss und umgekehrt. Über das Sprachliche hinaus gibt […]