Die Anfertigung von Übersetzungen ist eine hochspezialisierte Dienstleistung, die von bestens ausgebildeten Fachkräften ausgeführt wird. Zum Kundenkreis gehören große Unternehmen mit umfangreichen Aufträgen genauso wie Privatpersonen, die beispielsweise ein Zeugnis für die Bewerbung im Ausland benötigen. Für die geleistete Arbeit berechnet der Übersetzer dem Kunden einen gewissen Betrag, meist aufgeschlüsselt nach Worten oder Zeilen, gelegentlich nach Seiten oder Arbeitsstunden. Doch es gibt Menschen, die eine Übersetzungsdienstleistung benötigen, sich diese aber nicht leisten können.
Aktuell stellt die steigende Anzahl von Flüchtlingen Deutschland vor Herausforderungen, die auch den professionellen Sprachensektor betreffen. Es werden ständig Personen gesucht, die bei Übersetzungen oder beim Dolmetschen helfen. Weltweit betrachtet gibt es sogar noch mehr zu tun: Überall arbeiten Organisationen wie Unicef oder Ärzte ohne Grenzen daran, dass Menschen die Hilfe erhalten, die sie benötigen. Zu diesen Hilfen gehört oftmals, dass Informationstexte in mehreren Sprachen vorliegen.
Geld steht für solche Aufträge keines oder nur sehr wenig zur Verfügung, weshalb auf ehrenamtliche Übersetzer zurückgegriffen wird. Eines der größten Projekte, bei dem Übersetzer und Hilfsprojekte zusammengebracht werden, ist Translators Without Borders. Helfen kann jeder Sprachenprofi, der die entsprechende Qualifikation nachweist und bereit ist, ein wenig seiner Arbeitszeit für den guten Zweck bereitzustellen. Bisher wurden über 25.000.000 übersetzte Wörter gespendet – das entspricht einem geschätzten finanziellen Volumen von über zwei Millionen Euro.
Natürlich kann von keinem Übersetzer, der von seiner Tätigkeit leben möchte, verlangt werden, dass er permanent im großen Stil kostenlose Dienstleistungen erbringt. Doch jeder sollte sich überlegen, ob er nicht zumindest einen Teil seiner Kapazitäten für den guten Zweck einsetzen möchte. Denn schon eine kleine (Arbeitszeit-)Spende kann für die Personen, die davon profitieren, einen großen Unterschied machen.
Weitere Informationen: www.translatorswithoutborders.org