Dass Bilder als ergänzendes Material zu einem Text eine starke Bedeutung haben, war das Thema in der vergangenen Woche. Damit stellen Sie für Übersetzer eine besondere Herausforderung dar, können in einigen Fällen sogar zur Falle werden. Doch die Aussagekraft von Bildern ist für Übersetzer in ihrer täglichen Arbeit oftmals auch von Vorteil.
Das Sprichwort „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ hat nämlich ebenfalls bei der Recherche nach unbekannten Begriffen Gültigkeit. Bei einer Vielzahl von Aufträgen ist es notwendig, dass der Übersetzer den einen oder anderen Begriff recherchiert. Dies tut er in der Regel mit Fachliteratur, Wörterbüchern und weiteren einschlägigen Quellen. Oft ist es aber schwierig, nur anhand einer Beschreibung einen Begriff vollständig zu erschließen. Hier hilft die Benutzung von Bildwörterbüchern, grafischen Datenblättern oder der Bildersuchfunktion einer Suchmaschine.
Es gibt dabei mehrere Vorgehensweisen, die zum Erfolg führen können. Ein erster Schritt kann es sein, den zu übersetzenden Begriff in die Bildersuche einzugeben. So ist es möglich, eine bildliche Vorstellung zu kriegen – besonders in Bereichen wie Technik und Bau kann dies sehr hilfreich sein. Oft ist es nämlich so, dass unterschiedliche Unternehmen und Hersteller dieselben Dinge mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnen. Durch ein Bild wird dem versierten Fachübersetzer jedoch schnell klar, was eigentlich gemeint ist, und er kann den entsprechenden zielsprachlichen Fachbegriff auswählen.
Ebenso ist der umgekehrte Weg sehr geeignet, um eine bereits gefundene Übersetzung abzusichern. Findet die Bildersuche beim Begriff der Ausgangssprache dieselben oder zumindest ähnliche Ergebnisse wie beim Begriff der Zielsprache, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Übersetzung korrekt ist.
Neben den allgemein bekannten Suchmaschinen sind Bildwörterbücher oder fachspezifische Übersichten eine gute Ergänzung. Neben Bildwörterbüchern mit Alltagsvokabular gibt es eine Auswahl von Werken zu bestimmten Fachgebieten. Viele normale Wörterbücher verfügen darüber hinaus über einen gewissen Anteil an Bildtafeln. Natürlich bieten auch Seiten wie das Online-Angebot des Duden oder Wikipedia viel Material, das zur Recherche hinzugezogen werden kann. Und nicht zuletzt hat oft der Auftraggeber selbst Unterlagen wie Baupläne oder Diagramme, die Zusammenhänge klarer machen können. Die Hilfe von Bildern ist bei Übersetzungen also nicht zu unterschätzen.