Übersetzungen werden schon lange nicht mehr ausschließlich von Menschen durchgeführt: auch Computer können Texte und Dokumente aus einer Sprache in eine andere übertragen – mal besser, mal schlechter. Doch der technische Fortschritt ist immens und die Ergebnisse einer Machine Translation, also einer maschinellen Übersetzung, können denen eines menschlichen Übersetzers stark ähneln. Wie gut der Computer arbeitet, hängt aber (auch) vom Menschen ab, der ihm den Arbeitsauftrag erteilt. In diesem Beitrag betrachten wir daher die Unterschiede zwischen menschlichen und maschinellen Übersetzungen und gehen auf die jeweiligen Vor- und Nachteile ein.
Wo unterscheiden sich menschliche und maschinelle Übersetzung?
Die Unterschiede zwischen einer menschengemachten und einer maschinengenerierten Übersetzung sind zahlreich. Diese Faktoren fallen besonders ins Auge:
- Ablauf
- Kosten
- Qualität
- Bearbeitungszeit
Welche Arten maschineller Übersetzungen gibt es?
Wer an maschinelle Übersetzungen denkt, dem fallen oft die kostenlosen Onlinetools ein, bei denen Sie einfach einen Text einfügen können, der dann übersetzt wird. Mit den Jahren sind diese Systeme immer besser geworden, erreichen aber nicht die Qualität von Programmen, die mit ihren Firmendaten trainiert werden.
Grundsätzlich wird in diese Methoden unterschieden:
- Neuronale maschinelle Übersetzung (NMÜ oder NMT)
- Statistische maschinelle Übersetzung
- Regelbasierte Übersetzung
Heute wird meist die NMÜ angewendet: Sie nutzt Daten aus früheren Übersetzungen und kann große Datenmengen verarbeiten. Dabei gibt es noch die Unterscheidung zwischen generischer Übersetzungen und einer eigenen Engine für die Übersetzung. Bei generischen Engines kann keine eigene Terminologie genutzt werden, die Ergebnisse sind also meist deutlich ungenauer und eventuell werden Synonyme genutzt, die fachsprachlich nicht angemessen sind. Lassen Sie hingegen ein eigenes System trainieren, können Sie dort Ihre Firmensprache integrieren und dauerhaft konsistente Übersetzungen erhalten.
Statistische maschinelle Übersetzungen arbeiten mit mehrsprachigen Korpora und verarbeiten die Daten daraus. Das Ergebnis ist die „wahrscheinlichste“ Übersetzung, auch in Bezug auf das jeweilige Fachgebiet. Hier können firmeneigene Daten genutzt werden, allerdings liegen oft nicht genug Daten vor, um hochwertige Übersetzungsmodelle zu erhalten.
Die regelbasierte Maschinenübersetzung nutzt linguistische Regeln und Daten aus Wörterbüchern. Für die Standardsprache können hierbei passable Ergebnisse erzielt werden.
Vorteile & Nachteile der maschinellen Übersetzung
Die maschinelle Übersetzung punktet vor allem durch den günstigen Preis und die schnelle Bearbeitung, hat aber auch gravierende Nachteile.
Vorteile | Nachteile |
Geringere Kosten | Keine menschliche Überprüfung des Kontexts |
Schnelle Verfügbarkeit, teils innerhalb von Sekunden | Kulturelle Eigenheiten werden nicht beachtet |
Gute Qualität in gängigen Sprachen | Nicht für alle Sprachpaare verfügbar oder gleich gut |
Basis für menschliche Übersetzung | Bilder oder anderes Begleitmaterial können nicht berücksichtigt werden |
Bei Fachsprache nicht immer optimal |
Wann sollte ich eine maschinelle Übersetzung wählen?
Eine maschinelle Übersetzung bietet eine gute Grundlage, wenn Sie sich einen Überblick über ein Thema verschaffen wollen oder bei einem längeren Dokument noch nicht sicher sind, welche Passagen Sie am Ende tatsächlich als Übersetzung benötigen.
Mittlerweile gibt es hier auch die Variante, eine NMT durch Post-Editing von einem menschlichen Übersetzer nacharbeiten zu lassen. Diese Ergebnisse ähneln dann einer Humanübersetzung, die Dienstleistung ist aber im Regelfall trotzdem günstiger.
Trotzdem gilt: Eine maschinelle Übersetzung ist eigentlich nicht geeignet, um veröffentlicht zu werden.
Humanübersetzung: Ebenfalls mit technischer Hilfe
Die Übersetzung durch einen menschlichen Sprachprofi überzeugt: Der Übersetzer versteht den Text tatsächlich und kann davon ausgehend die beste Übersetzung wählen. Vielleicht sind an einer Stelle Erklärungen nötig, möglicherweise muss ein Satz getrennt oder eine Grafik erklärt werden. All das kann ein Humanübersetzer – und noch mehr. Er ist kreativ, wo es erforderlich ist, hält sich an strenge Vorgaben, wenn gewünscht und bringt Sprachgefühl und kulturelle Kenntnisse mit.
Natürlich arbeiten auch Übersetzer heutzutage mit dem Computer und können von CAT und Online-Wörterbüchern profitieren – das macht eine menschliche Übersetzung aber trotzdem noch nicht zu einer maschinellen.
Vorteile & Nachteile der menschengemachten Übersetzung
Auch wenn die Qualität bei einem guten Übersetzer die der Maschinenübersetzung bei weitem übertrifft, der Text einfach besser klingt und Ihre Zielgruppe optimal angesprochen werden kann, müssen Sie auch bei einer Humanübersetzung Nachteile berücksichtigen.
Vorteile | Nachteile |
Angefertigt von einem Sprachprofi, meist Muttersprachler | Höhere Kosten |
Flüssig & gut lesbar | Längere Bearbeitungszeit |
Sprache passend zum Kontext & zur Zielgruppe | |
Berücksichtigung von Begleitmaterial |
In welchen Fällen eignet sich ein menschlicher Übersetzer?
Wann immer es um Dokumente geht, die veröffentlicht werden sollen, einen werblichen, künstlerischen oder literarischen Charakter haben, sollten Sie sich auf einen menschlichen Übersetzer statt auf den Computer verlassen. Das gleiche gilt für Fachtexte, beispielsweise aus dem juristischen Bereich oder kurze Dokumente wie Urkunden.
Ideal geeignet ist die Humanübersetzung auch bei seltenen Sprachpaaren, denn hier liegen bei NMÜ in der Regel nicht genug Daten vor, um diese Übersetzungen qualitativ hochwertig durchführen zu können.
Egal, für welche Art der Übersetzung Sie sich am Ende entscheiden: Über unser LEGINDA-Portal können Sie Ihren Auftrag schnell und einfach platzieren. Sie laden einfach das Dokument hoch, wählen die gewünschte Übersetzungsdienstleistung, das Sprachpaar und das Fachgebiet und können nach der Überprüfung des Preises direkt loslegen. Hier kommen Sie zum Portal: Online-Auftrag erteilen