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Live-Untertitelung: Untertitel in Echtzeit erstellen

Untertitel bei aufgezeichneten Videos oder Vorträgen sind mittlerweile üblich und sowohl für Personen mit Hörbehinderung als auch für solche mit eingeschränkten Sprachkenntnissen hilfreich. Gerade bei Live-Veranstaltungen fehlt diese Unterstützung jedoch häufig. Wir erklären Ihnen, welche Arten der Live-Untertitelung es gibt und mit welcher Vorbereitung Sie rechnen müssen.

Was bedeutet Live-Untertitelung?

Eine Live-Untertitelung wird auch Live-Captioning genannt und meint eine Echtzeit-Transkription des Gesagten in Schriftsprache. Einen solchen Service bieten beispielsweise Schriftdolmetscher an, um Personen mit Hörbehinderung die Teilhabe zu ermöglichen. Doch auch Menschen ohne Einschränkung der Hörfähigkeit können Live-Untertitel helfen, das Gesprochene besser zu verstehen.

Diese Untertitel werden typischerweise in der gleichen Sprache erstellt, in der gesprochen wird. Eine Übersetzung ist grundsätzlich auch möglich. Hier sind es vor allem Programme, die mit ihrer KI zur maschinellen Übersetzung beitragen. Das geht beispielsweise bereits in Microsoft Teams.

Vorteile der Live-Untertitelung

Die Nutzung von Live-Captions kann bei einer Vielzahl von Veranstaltungen hilfreich und sinnvoll sein. Sie tragen dazu bei, dass ein größeres Publikum teilhaben kann, ermöglicht aber auch allen anderen das Verständnis.

Live-Untertitel sind praktisch bei:

  • Teilnehmern mit Hörbehinderung
  • Teilnehmern aus verschiedenen Sprachräumen
  • Veranstaltungen mit schlechter Akustik
  • Sprachlich herausfordernden Vorträgen mit Fachvokabular
  • Sprechern mit starkem Akzent, die teils schwer zu verstehen sind

Neben dem Gesagten werden übrigens teils auch Gesten oder andere nonverbale Inhalte verschriftlicht.

Live-Untertitel erstellen lassen: So geht’s

Wie die Live-Untertitel tatsächlich erstellt werden, kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Außerdem ist das Generieren maschineller Untertitel möglich, wobei eine gute Audioqualität wichtig ist, um das Gesagte präzise verschriftlichen zu können.

Bei der konventionellen Methode geht es darum, dass der Schriftdolmetscher schnell und nahezu fehlerfrei tippen kann: Die gesprochene Sprache wird mitgetippt und auf einem Bildschirm angezeigt.

Manche Schriftdolmetscher hingegen arbeiten mit einem schallgedämpften Mikrofon und Spracherkennung. Sie wiederholen dann das Gesagte (das nennt sich „Respeaking“) – eventuell verkürzt oder um Füllwörter bereinigt – so deutlich, dass ihr Spracherkennungsprogramm die Live-Untertitel erstellt.

Andere setzen auf computergestützte Stenografie: Hierbei wird eine elektrische Stenografiermaschine mit besonderer Tastatur genutzt und die Eingabe durch den Computer in „Langsprache“ übertragen.

In Deutschland noch kaum verbreitet ist die Velotypie, hier wird ebenfalls mit einer speziellen Tastatur gearbeitet. Das System funktioniert auf Silbenbasis.

Wie gut ist eine Live-Transkription?

Doch egal, auf welches System sich ein Schriftdolmetscher spezialisiert: Die Ausgabegeschwindigkeit ist bei entsprechender Übung etwa identisch. Wie schnell und präzise die Übertragung des Gesagten in Schriftsprache möglich ist, hängt sowohl vom Schriftdolmetscher als auch dem Sprecher ab: Klar verständliche Sätze sind leichter wiederzugeben.

Bei hoher Sprechgeschwindigkeit dauert es länger, das Gesagte zu schreiben oder zu wiederholen. Bei Sprechern, die eher langsam sprechen, können die Inhalte eher parallel zum Gesagten auf dem Bildschirm angezeigt werden.

Für eine noch höhere Genauigkeit können Sie auch auf einen Korrektor der Live-Transkription setzen.

Schriftdolmetscher finden

Um einen Schriftdolmetscher in Ihrer Region zu finden, können Sie das Register des Bundesverbands der Schriftdolmetscher*innen Deutschlands e. V. nutzen.

Die Arbeit unterstützen können Sie, indem Sie die Stichpunkte Ihres Vortrags oder gar das Transkript bereits im Voraus zur Verfügung stellen. Das macht auch die Vorbereitung auf mögliche Rückfragen einfacher. Zudem sollten Sie bedenken, dass bei einer länger andauernden Veranstaltung eine Doppelbesetzung sinnvoll ist, um die Konzentration auf gleichbleibend hohem Niveau halten zu können.

Wir raten davon ab, ungeübte Personen mit dieser wichtigen Arbeit zu betrauen. Souveränes Multitasking (zuhören und gleichzeitig schreiben) und viel Übung sind die Grundlage professioneller Schriftdolmetscher.

Alternativen zum Live-Captioning

Je nachdem, welche Zielgruppe Sie bei Ihrer Veranstaltung ansprechen, kann auch eine andere Möglichkeit als die Live-Transkription genutzt werden.

Möchten Sie, dass hörbehinderte Menschen Ihren Inhalten folgen können, kann ein Gebärdensprachdolmetscher die richtige Wahl sein. Geht es Ihnen eher darum, dass der Vortrag eventuell schwer verständlich sein könnte – sprachlich oder fachlich – könnte eine gut ausgearbeitete Präsentation dem Publikum helfen, Ihnen zu folgen.

Bei Livestreams oder Live-Webinaren könnten Sie im Nachgang zudem eine Aufzeichnung zur Verfügung stellen – vielleicht sogar ebenfalls mit Untertiteln –, damit Ihre Zuschauer die Inhalte bei Bedarf noch einmal wiederholen können.

Bei der Untertitelung, Transkription oder einem Voice Over Ihrer Aufzeichnung sind wir Ihnen gerne behilflich. Sprechen Sie uns einfach an!

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