Wo finden Übersetzer heutzutage ihre Kunden? Und wo suchen potenzielle Auftraggeber nach einem passenden Übersetzer für ihr Projekt? Suchmaschinen sind ein wichtiger Punkt bei der Akquise (und der Suche) – viele Aufträge (und auch Folgeaufträge) entstehen aber durch Soziale Medien. Hier bleibt der Sprachdienstleister mit seinen Kunden, Interessenten und Partnern in Kontakt und kann sich und seine Dienstleistung regelmäßig ins Gedächtnis rufen. Damit das aber klappt und erfolgreich ist, braucht es eine Strategie.
Welche sozialen Netzwerke lohnen sich für Übersetzer?
Unter den sozialen Netzwerken sind wohl YouTube, Facebook, Twitter, Instagram oder TikTok am bekanntesten. Es gibt aber auch Netzwerke wie LinkedIn, die besonders auf berufliche Kontakte abzielen und sich für Übersetzer im Rahmen ihrer professionellen Tätigkeit lohnen können.
Pauschal lässt sich darum nicht sagen, welche sozialen Medien Übersetzer und andere Sprachdienstleister unbedingt bespielen sollten – die Wahl hängt vor allem von den eigenen Zielen, der Zielgruppe und auch der Persönlichkeit oder Corporate Identity ab.
TikTok richtet sich gemeinhin an eine jüngere Zielgruppe. Das ändert aber nichts daran, dass hier auch andere Menschen unterwegs und für Sprachdienstleistungen offen sind. Bei Facebook können Übersetzer mit Seiten oder sogar Gruppen arbeiten, um eine Art Gemeinschaft um ihre Firma oder Person zu kreieren. Twitter ist eher textbasiert, aber genau wie bei LinkedIn (oder Xing) können hier auch Bilder und Links geteilt werden. Besonders beliebt ist diese Plattform für Zitate und Expertenmeinungen. Instagram ist stattdessen eher bild- und videoorientiert, eignet sich aber gut dafür, einen bleibenden Eindruck bei potenziellen Auftraggebern zu hinterlassen.
Die Wahl des passenden sozialen Mediums oder der richtigen sozialen Netzwerke ist also eine strategische. Keinesfalls sollten Übersetzer alle Plattformen nur halbherzig bespielen. Besser und zielführender sind eine durchdachte Strategie und die Konzentration auf die Netzwerke, die zur Zielgruppe und der Darstellung der eigenen Dienstleistung am besten passen.
Welche Inhalte sollten Übersetzer teilen?
Um gesehen und gefunden zu werden, müssen Sprachdienstleister Inhalte teilen, die ihre Zielgruppe interessieren und zur Interaktion anregen. Das können Texte, Links zu Blogbeiträgen (wie diesem) oder Bilder sein – aber auch Statistiken (z. B. grafisch aufbereitet) oder Videos eignen sich optimal dafür, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Was auf welcher Plattform am besten funktioniert, ändert sich mit der Zeit und kann auch stark von der eigenen Zielgruppe abhängen.
Sinnvoll ist es aber in jedem Fall, beruflich relevante Inhalte zu teilen. Übersetzer oder Sprachdienstleister können also ihre Dienstleistungen für soziale Medien aufbereiten, typische Probleme aus ihrem Alltag teilen oder kuriose Übersetzungen oder Kundenanfragen teilen. Wichtig ist, dass sie dabei auf Datenschutz und Urheberrecht achten und keine Interna an die Öffentlichkeit gelangen lassen.
Was für das eigene Netzwerk auch spannend sein könnte: Live-Ticker von Konferenzen oder Veranstaltungen (beispielsweise auf Twitter), Infografiken mit Sprach- oder Übersetzungstrends oder schlicht Gesichter: Kunden und potenzielle Kunden wissen gern, mit wem sie es eigentlich zu tun haben. Wenn ein Unternehmen ein Gesicht (oder mehrere) bekommt, kann das zu einer besseren Kundenbindung beitragen.
Wie werden Sprachdienstleister in sozialen Medien gefunden?
Von Null auf Hundert ist auf sozialen Medien schwierig. Sofern die Inhalte nicht viral gehen, also innerhalb kürzester Zeit von sehr vielen Personen angesehen und geteilt werden, stecken hinter einer Kundengewinnung über Social Media vor allem viel Arbeit und ein langer Atem.
Wichtig ist darum auch, sich mit den jeweiligen Gegebenheiten und Neuerungen der Plattform vertraut zu machen: Hashtags nutzen, die richtige Größe für Bilder und Grafiken wählen und optimale Zeiten für Beiträge herausfinden.
Oft gibt es auch die Möglichkeit, über Gruppen oder durch Kommentare auf anderen Profilen auf sich aufmerksam zu machen
Kundengewinnung über Social Media
Indem Language Service Provider (LSP) relevante und interessante Inhalte mit ihrem Netzwerk teilen, können sie in den Köpfen bleiben – oder erst in die Köpfe potenzieller Auftraggeber gelangen. Steht dann die nächste Auftragsvergabe an, denkt man vielleicht direkt an Sie. Entscheidend ist darum, Kontaktdaten zu hinterlegen und für Anfragen erreichbar zu sein. Dann kann es mit dem Social Media Marketing für Übersetzer und Sprachdienstleister klappen.
Übrigens hat nicht jeder auch Zeit und Muße für diese zusätzliche Arbeit – manchen liegt es einfach nicht. Wem es schwerfällt, sich in den sozialen Medien einen Namen zu machen, muss das nicht unbedingt (selbst) tun: Erstens gibt es keinen Zwang dazu – und zweitens gibt es Agenturen und Dienstleister, die genau darauf spezialisiert sind … eben genauso wie Sprachdienstleister auf ihre Tätigkeit.