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Übersetzen für die Lebensmittelindustrie

Woher kommen die Bananen im Obstsalat oder der Kaffee zum Frühstück? Nahrungs-, Lebens- und Genussmittel werden nicht nur regional angebaut und konsumiert, sondern durchlaufen auf ihrem Weg auf unsere Teller oft verschiedenste Stationen, teils in mehreren Ländern. In vielen dieser Prozesse werden Übersetzungen benötigt, denn die gemachten Angaben sind oft gesundheitlich relevant. Viele der genutzten Begriffe sind nicht Teil der Alltagssprache, sodass ein Profi mit der Übersetzung betraut werden sollte, wenn es um die Erschließung neuer Märkte oder den Einkauf im Ausland geht. Worauf sollte man also beim Übersetzen für die Lebensmittelindustrie achten?

Übersetzen für die Lebensmittelindustrie: Reines Übersetzen reicht oft nicht

In einigen Bereichen ist eine Übersetzung optimal (am besten inklusive Korrektorat oder Lektorat). Das kann beispielsweise die Bedienungsanleitung von Maschinen betreffen, die in der Lebensmittelherstellung benötigt werden. Hier sollte ein Übersetzer mit technischem Schwerpunkt gewählt werden, der weiß, wo er das nötige Fachvokabular findet. Doch auch, wenn unternehmensintern schon Terminologiestandards festgelegt wurden, sollte der Übersetzer z. B. durch ein Glossar darüber informiert werden. So kann er die gewünschten Begriffe bei der Arbeit direkt nutzen und muss später keine vermeidbaren Korrekturen vornehmen.

Eine „normale“ Übersetzung ist aber nicht immer ausreichend. Gerade bei oft werblichen Verpackungstexten ist teils nicht nur eine Translation, sondern eine Transkreation gefragt. Hier wird zwar auch übersetzt, aber der Übersetzer muss noch weiter gehen, nämlich die Botschaft zu Worten  formen, die auch die neue Zielgruppe versteht und fühlt.

Internationale Standards beachten

Tabellen mit Inhaltsstoffen sind für Übersetzer in der Lebensmittelbranche ein Leichtes, aber wenn nicht nur Zutaten und Nährwerte, sondern auch Dinge wie eine Lebensmittelampel gefordert sind, muss der Übersetzer sich teils auch mit den Regelungen im Zielland auskennen. So kann eine Zusammenarbeit mit dem Verpackungsdesigner nötig werden, um lokale Vorschriften umzusetzen. Laborberichte oder Etiketten müssen teils ein anderes Format aufweisen, um gültig zu sein oder verstanden zu werden.

Die nötigen Anforderungen sollte der Auftraggeber im Idealfall bereits kennen und benennen können. So etwas kann Teil des Briefings sein. Grundsätzlich sollte eine Übersetzung nie „einfach so“ beauftragt, sondern immer vorab geplant werden. Nur dann kann der Erfolg auch an Kriterien gemessen werden. Wichtig dabei ist auch eine gute und schnelle Kommunikation mit allen Beteiligten.

Übersetzen in der Gastronomie: Speise- & Menükarten

Ebenfalls wichtig im Lebensmittelbereich ist die Gastronomie mit ihren Speise- oder Getränkekarten. Unternehmen oder Gastronomen, die Filialen im Ausland eröffnen, möchten oftmals ihre gewohnte Speisekarte auch dort nutzen. Eine Eigenübersetzung – sei sie manuell oder maschinell erstellt– bringt dabei in der Regel nicht die gewünschte Qualität. Auf Lebensmittel und Gerichte spezialisierte Übersetzer kennen die richtigen Begriffe für Zutaten und können auch regionale oder seltene Gerichte gekonnt beschreiben oder eine lokale Entsprechung dafür finden.

Der Bedarf für professionelle Übersetzer betrifft übrigens auch Menükarten. Hat ein Restaurant eine fremdsprachige Gruppe, der sie ein Menü anbietet, sollte auch hier eine gute Übersetzung vorliegen. Nur so wissen die Gäste, was sie bestellen können und Allergiker sind über potenzielle Allergene informiert. Dadurch zeichnen sich gute Gastgeber aus und werden womöglich auch zukünftigen Besuchern empfohlen.

Lebensmittel im Verlag: Kochbücher

Spezialisierte Übersetzer finden auch in Verlagen ihren Platz. Zutatenlisten und Rezeptbeschreibungen sind nicht nur im persönlichen Stil etwas unterschiedlich, sondern haben auch in verschiedenen Sprachregionen andere Formate. Übersetzer müssen dann dafür sorgen, dass Leser in der Zielsprache die Anweisungen nachvollziehen und durchführen können. Da betrifft auch die Recherche nach lokalen alternativen Zutaten, sollten die des Originalkochbuchs im Land der Zielsprache nicht üblich oder erhältlich sein.

Das kann beispielsweise Mehltypen betreffen. In Deutschland arbeiten wir mit Bezeichnungen wie Type 405, 630 oder 1050 – in Italien hingegen wird schlicht durchnummeriert: 00, 0, 1, 2 und Vollkorn. Im angloamerikanischen Maßsystem werden Temperaturangaben in Fahrenheit gemacht. Ein Übersetzer muss hier darauf achten, die Backtemperatur in Grad Celsius anzugeben – oder die typischen amerikanischen Cupangaben in Gramm- und Milliliterangaben umzuwandeln. Auch solche Aspekte muss ein Übersetzer für Kochbücher beachten und korrekt übertragen, Sprache und Grammatik allein genügen auch hier nicht den Ansprüchen.

Auf Fachübersetzer achten

Wer eine Übersetzungsagentur beauftragt, kann sich in der Regel darauf verlassen, dass diese mit Fachübersetzern unterschiedlicher Fachrichtungen zusammenarbeitet. Hier wird ein Auftrag, beispielsweise im Lebensmittelbereich, auch an einen passenden und spezialisierten Übersetzer weitergegeben.

Beauftragt ein Unternehmen hingegen lieber Einzelübersetzer oder hat interne Übersetzer, sollte immer auf die Spezialisierung geachtet werden, denn ein renommierter Übersetzer für Rechtsthemen wird seine Stärken bei einem Werbeslogan für Müsli nicht zeigen können.

Verlässliche Zusammenarbeit für verlässliche Qualität

Ein interner Übersetzer wird die Terminologie und CI des Unternehmens ohnehin kennen, doch auch ein externer Übersetzer benötigt hier Informationen. Das bereits genannte Glossar hilft dabei, gleichbleibende Terminologie zu gewährleisten. Noch verlässlicher wird die Qualität, wenn Unternehmen und Übersetzer dauerhaft miteinander arbeiten.

So kann der Übersetzer auch Software nutzen, um wiederkehrende Begriffe oder Formulierungen zu speichern und jedes Mal gleich zu übersetzen. Diese CAT-Software (CAT steht für „computer aided translation“) und beinhaltet eine Translation-Memory-Komponente, die angefertigte Übersetzungen speichert und ähnliche Inhalte erkennt und bei erneuten Aufträgen vorschlägt. Das spart nicht nur Zeit, sondern sorgt auch für gleichbleibende Qualität und funktioniert natürlich nur, wenn Übersetzer nicht variieren.

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