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Übersetzer briefen: So funktioniert ein Briefing für Übersetzer

Ein Übersetzungsauftrag wird – wie jeder andere Arbeitsauftrag – schneller, besser und günstiger bearbeitet, wenn Ihr Sprachdienstleister weiß, was er tun soll. Sie müssen also nicht nur die zu übersetzenden Dokumente und Informationen zu Ausgangs- und Zielsprache(n) bereitstellen, sondern auch Ihre Erwartung an den Text klar kommunizieren. Mit einem kurzen, aber klaren Briefing kann sich der Übersetzer noch besser vorstellen, was Sie sich wünschen und darauf eingehen, damit die Übersetzung ein Erfolg wird.

Was ist ein Briefing?

Das Wort „Briefing“ kommt nicht vom deutschen Wort „Brief“, sondern aus dem Englischen: „brief“ bedeutet so viel wie „kurz“, Briefing meint also eine kurze Einweisung. Diese kann mündlich oder schriftlich stattfinden.

In einem Briefing fasst ein Auftraggeber kurz und übersichtlich Informationen zu seinem Auftrag zusammen. Diese stellt er dem Auftragnehmer zur Verfügung. So haben beide Seiten etwas, an dem Sie den Erfolg des Auftrags messen können.

Die Erstellung eines Briefings benötigt etwas Zeit und eine Auseinandersetzung mit Ihrem Auftrag. Diese Zeit sollte sich aber jeder Auftragnehmer vorab nehmen, um Enttäuschungen und Frust im späteren Verlauf zu vermeiden.

So unterstützt das Briefing die Übersetzung

Ohne weiterführende Informationen weiß Ihr Sprachdienstleister nicht, wofür Sie die Übersetzung benötigen. Sie wird natürlich so angefertigt, dass sie den hohen Qualitätsansprüchen an eine gute Übersetzung entspricht – aber möglicherweise trifft sie nicht ganz den gewünschten Ton, auch wenn Grammatik, Rechtschreibung und Wortwahl korrekt sind.

Stellen Sie es sich mit dem Briefing vor wie beim Schuhkauf: Wenn Sie in ein Schuhgeschäft gehen und schwarze Schuhe in Größe 42 kaufen möchten, wird man Ihnen schwarze Schuhe in Größe 42 zum Anprobieren bringen … Bis Sie sich klar äußern, dass Sie keine Anzugschuhe, sondern Sneaker suchen und zwar aus Textil, statt aus Leder, sind vielleicht schon einige Schuhkartons aus dem Regal zu Ihnen gebracht worden. Das können Sie sich wie Korrekturrunden bei der Übersetzungsarbeit vorstellen: Sie benötigen mehr Zeit und sorgen letztlich für Frust auf beiden Seiten.

Gehen Sie hingegen ins Schuhgeschäft und sagen von Anfang an, dass Sie schwarze Sneaker in Größe 42 aus einem weichen Material suchen, um damit joggen zu gehen, fällt die Auswahl bedeutend leichter und Sie vermeiden Fehlschläge. So funktioniert es auch mit dem Briefing bei einer Übersetzung: Wenn Sie klarstellen, wofür Sie den Text brauchen und was Sie sich vorstellen, kann der Übersetzer das berücksichtigen.

Was gehört in ein Briefing?

Bei der Erstellung eines Briefings für Übersetzungen sollten Sie Ihre Erwartungshaltung kommunizieren und klarstellen, wofür Sie die Übersetzung nutzen möchten.

Legen Sie also fest:

  • Wer ist die Zielgruppe?
    Richten Sie sich an Mitarbeiter, Geschäftspartner, Kunden, Pressevertreter …? Welches Alter hat die Zielgruppe? Benötigen Sie eine Übersetzung in Alltags- oder in Fachsprache?
  • Was soll der Text erreichen?
    Möchten Sie informieren, Anweisungen geben, Werbe- oder Marketingmaßnahmen durchführen …?
  • Wie erscheint der Text?
    Nutzen Sie ihn lediglich intern oder veröffentlichen Sie ihn, beispielsweise online oder in einem Rundschreiben oder Kundenmagazin? Muss dadurch ein bestimmtes Layout berücksichtigt werden?
  • Soll der Text weitere Ziele verfolgen?
    Erstellen Sie Untertitel oder Voice-Over oder benötigen Sie eine Lokalisierung oder Transkreation?

Wenn Sie bereits über ein Glossar, eine Terminologieliste oder einen Language Style Guide verfügen, stellen Sie diese Informationen ebenfalls zur Verfügung. In einigen Fällen kann es auch wichtig sein, dass Sie festlegen, ob bzw. wie gegendert werden soll, ob Sie eine Ansprache mit „du“ oder „Sie“ bevorzugen oder ob es Begriffe gibt, die auf keinen Fall genutzt werden sollen. Vielleicht gibt es auch fremdsprachige Begriffe, die Sie im Unternehmen nie übersetzen? Das sollte ein Übersetzer ebenfalls wissen.

So sieht ein gutes Briefing für Übersetzer aus

Ein gutes Briefing ist kurz und knackig und besteht eher aus Stichwörtern als aus Fließtext. Sorgen Sie für Übersicht und eine gute Verständlichkeit. Dabei können Listen helfen. Außerdem dürfen Sie gerne Quellen, beispielsweise Links oder Grafiken, bereitstellen, an denen sich der Übersetzer orientieren kann.

Erstellen Sie sich dafür am besten eine Vorlage, die Sie für Ihre Projekte nutzen können. Ein Briefing kann auch für Texter oder Designer wichtig sein, sodass die investierte Zeit sich definitiv auf Dauer auszahlt. Eine Seite reicht oft aus, manchmal ist aber auch mehr Platz erforderlich.

Mit einem Briefing sorgen Sie also dafür, dass Ihr Auftrag klar kommuniziert wird. Sie gewinnen selbst Klarheit darüber, was Sie möchten und können es dem Übersetzer so besser vermitteln. Das spart Zeit und Kosten und verhindert Missverständnisse – so wird die Übersetzung für beide Seiten ein angenehmes Projekt.

Viele Punkte, die ein Briefing beinhaltet, können Sie bei der Online-Beauftragung über unser Portal übrigens direkt auswählen. Dazu gehören Ausgangs- und Zielsprache genauso wie das Fachgebiet. Probieren Sie es direkt aus: hier geht’s zum LEGINDA-Portal

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