Warum sind Übersetzer in der Tourismusbranche so gefragt? Nicht nur die Deutschen lieben es, zu verreisen. Für uns gehören neben innereuropäischen Reisen auch immer öfter Fernreisen und Kreuzfahren dazu. Auf der anderen Seite kommen jährlich Millionen Touristen nach Deutschland: Mehr als 185 Mio. Gäste zählten die deutschen Beherbergungsbetriebe 2017 (Quelle: Statista). Der damit verbundene Umsatz liegt in Milliardenhöhe.
Doch damit (internationale) Gäste auch die eigene Unterkunft oder Gaststätte finden und als Reiseziel wählen, ist Arbeit nötig. Denn egal, ob die Buchung über ein Reisebüro, ein Reiseportal oder als Individualreise erfolgt, sollten Informationen am besten mehrsprachig zur Verfügung gestellt werden.
Hier helfen Übersetzer in der Tourismusbranche
Für Übersetzer gibt es in der Tourismusbranche zahlreiche Arbeitsfelder. Besonders häufig handelt es sich um Übersetzungen ins Englische, aber auch andere Zielsprachen können relevant sein. Das hängt vor allem davon ab, welche Gäste erwartet werden.
Hier helfen Übersetzer Gastgebern & Reisenden
- Webseite mehrsprachig verfügbar machen
- Begrüßungshefte & Informationsunterlagen in Apartments, Ferienwohnungen & Ferienhäusern
- Marketingunterlagen übersetzen, z. B. Stadtpläne & Broschüren für Touristeninformationen
- Informationstafeln & Audioguides in und an Sehenswürdigkeiten (wie Kirchen oder Museen)
- Anzeigen & Inserate übersetzen
- Übersetzen der Korrespondenz mit internationalen Gästen
Selbst übersetzen oder übersetzen lassen?
Wer seine Ferienwohnung im Nebengewerbe vermietet oder nur wenige Zimmer anbietet, wird die Korrespondenz bei internationalen Gästen zumeist selbst übernehmen. Auch bei lange zurückliegendem Sprachunterricht reichen die Sprachkenntnisse meist zur Verständigung aus. In einigen Fällen bieten aber selbst Englisch- oder Französischkenntnisse nicht genügend Möglichkeiten zur Verständigung. In anderen Fällen muss man sich auf internationales Publikum einstellen, das weder Deutsch noch eine der selbst beherrschten Fremdsprachen spricht.
Im privaten Rahmen verlassen sich viele Anbieter von Ferienhäusern auf maschinelle Übersetzer oder kommunizieren vor Ort mit Händen und Füßen. Sobald aber das Risiko höher ist, also auch mehr Kosten oder Gewinn mit einer Buchung verbunden sind, sollte in eine professionelle Übersetzung investiert werden.
Automatisch übersetzen lassen
Einige Portale fragen, beispielsweise bei der Anmeldung, bestimmte Informationen ab, die dann automatisch per Programm übersetzt werden. So können Touristen aus aller Welt Buchungen durchführen, ohne dass Sprachkenntnisse seitens des Anbieters nötig sind.
Gibt es nun internationale Buchungsanfragen, hilft die Plattform dabei nicht immer. Auch hier muss abgewogen werden, ob eine maschinelle Übersetzung ausreichend ist oder ob für die Korrespondenz ein Übersetzer beauftragt wird.
Zielgruppe finden & Sprachen festlegen
Steht der Entschluss, dass Dokumente auch internationalen Gästen in weiteren Sprachen zur Verfügung gestellt werden sollen, bleibt noch zu klären, in welche Sprache oder Sprachen übersetzt wird.
Englisch wird dabei in fast allen Fällen gewählt und ist als Weltsprache hilfreich. Da auch in anderen Ländern Englisch oft als Fremdsprache erlernt wird, können Informationen so gut zur Verfügung gestellt werden.
Je nach Gegend und typischen Gästen können aber auch weitere oder andere Sprachen relevant sein. Gerade in Grenzregionen empfehlen sich Übersetzungen in die jeweilige Nachbarsprache, beispielsweise Französisch, Tschechisch, Polnisch oder Niederländisch. Auch wenn viele Gäste möglicherweise Deutsch sprechen, drückt man so als Gastgeber oder Tourismusregion seine Wertschätzung für diese Reisenden aus.
Einige Reiseziele sind auch international sehr beliebt und gerade ältere Gäste oder Reisegruppen verfügen oft nicht über ausreichende Sprachkenntnisse. Hier können Marketingunterlagen oder Speisekarten auf Chinesisch, Japanisch, Arabisch oder Russisch diese – oft zahlungskräftige – Zielgruppe erschließen.
Übersetzen lohnt sich
Niemand möchte sich gern im Ausland der Lächerlichkeit preisgeben, weil beispielsweise die Speisekarte schlecht übersetzt ist. Im schlimmsten Fall verstehen die Gäste gar nicht, was ihnen vorgesetzt wird – häufig passiert das, wenn Namen von typischen Gerichten wörtlich übersetzt werden.
Wer „Tote Oma“ anbietet, sollte besser genau erklären, was das Gericht beinhaltet, eine wörtliche Übersetzung des Speisennamens kann beispielsweise als Fußnote erfolgen. Auch mit Namen wie „Labskaus“ oder „Zwetschgendatschi“ können internationale Gäste oft nichts anfangen. All das beachtet ein guter Übersetzer und sorgt so dafür, dass Ihre Gäste einen schönen Aufenthalt haben. Ist nun noch freundliches Personal mit entsprechenden Sprachkenntnissen vor Ort, werden Ihre Gäste Sie gerne weiterempfehlen.
Eine Übersetzung vom Profi ist immer mit Kosten verbunden. Viele Unternehmer verzichten darum auf diese Möglichkeit, ihre Gäste und Kunden besser zu erreichen. Holprige Übersetzungen mögen internationale Gäste nicht immer stören, aber wenn die Verständigung leidet und Gäste sich so schlecht betreut fühlen, droht ein wirtschaftlicher Verlust. Daran sollten Gastgeber immer denken, wenn sie eine professionelle Übersetzung als zu kostspielig oder unwichtig erachten.