Wie teuer ist eigentlich eine Übersetzung? Und wie weiß ich als Kunde vorher (annähernd), welcher Betrag mich erwartet? In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was es mit gängigen Abrechnungsmethoden auf sich hat und wie Sie schon vor der Beauftragung einer Übersetzung wissen, welcher Preis am Ende auf Sie wartet.
Abrechnungsgrundlage: Wortpreis, Zeilenpreis, Stundenpreis?
Grundsätzlich können Übersetzer selbst entscheiden, wie sie abrechnen. Was die Basis zur Preisgestaltung ist, kann daher variieren. Mal ist es der Ausgangstext, der als Basis für die Preisberechnung zugrunde gelegt wird, in anderen Fällen handelt es sich nur um eine Schätzung und der Endpreis wird am Zieltext, der Übersetzung, festgemacht. Einige Übersetzer rechnen pro Wort ab, andere pro Normzeile, andere pro Normseite – und Dolmetscher üblicherweise pro Stunde.
Aber was ist eigentlich „Norm“ beim Übersetzen?
Eine deutsche Normzeile entspricht etwa 55 Schriftzeichen inklusive Leerzeichen. Eine Normseite hat 30 solcher Normzeilen. Wie viele Wörter in eine Zeile und somit auf eine Normseite passen, hängt stark von der Sprache ab. Bei Sprachen mit oft langen Wörtern (vor allem agglutinierende Sprachen wie Finnisch, Türkisch oder Ungarisch, aber auch Deutsch) ist daher die Abrechnung pro Zeile üblicher, weil sie für den Übersetzer lukrativer ist als die Abrechnung pro Wort.
Rechenbeispiel: Sie möchten eine Übersetzung aus dem Deutschen ins Französische (Frankreich) mit 2.000 Wörtern beauftragen. Das entspricht im Ausgangstext durchschnittlich 263 Normzeilen oder (aufgerundet) 9 Normseiten. Bei Kosten von 1 Euro pro Normzeile ergeben sich hier 263 Euro für die Übersetzung. Das entspricht einem Wortpreis von rund 13 Cent.
Jeder Übersetzer macht für sich die Erfahrung, wie schnell er in einem bestimmten Bereich übersetzen kann und rechnet so den Stundenpreis auf den Wort- oder Zeilenpreis hinunter. Mal wird hier aufgerundet, mal zugunsten des Auftraggebers abgerundet.
Außerdem kann es in einigen Ländern, beispielsweise Polen, bestimmte Regelungen zur Berechnung von Normseiten geben, was sich so wiederum auf den Preis einer Übersetzung auswirkt.
Wie viel kostet ein Dolmetscher?
Dolmetscherkosten können stark variieren. Das liegt vor allem daran, dass die Einsätze so vielfältig sind: Für das Gerichtsdolmetschen sind die Preise im Justizvergütungs- und –entschädigungsgesetz (JVEG) festgelegt: 85 Euro pro Stunde erhält ein Dolmetscher (Stand 2021).
Bei anderen Aufträgen können die Kosten höher liegen. Mal rechnen Dolmetscher hier nach Stunde, mal mit einem Tagessatz ab. Denn gerade bei Konferenzen oder anderen ganztägigen Terminen wechseln sich zwei Dolmetscher in einer Dolmetschkabine ab – das kostet natürlich. Hinzu kommen bei Dolmetschern noch die Anfahrtskosten und Spesen.
Einfluss der Sprachkombination auf die Übersetzungskosten
Dass sich die Preise bei Übersetzern und Sprachdienstleistern stark unterscheiden, kann neben der Berufserfahrung und dem Spezialgebiet auch an der Sprachkombination liegen. Grundsätzlich gilt: Je seltener die Sprachkombination, desto höher die Kosten. Denn bei einer häufigen Sprachkombination, beispielsweise Deutsch-Englisch, ist die Konkurrenz hoch. Das beeinflusst auch den Preis, zur Freude von Auftraggebern.
Diese wichtigen Punkte beeinflussen den Preis einer Übersetzung:
- Textumfang
- Sprachkombination
- Fachgebiet
- Dateiformat
- Liefertermin
- Sonderwünsche (Beglaubigung, Lektorat, Post-Editing)
- Mindestvolumen
Häufig ist für Übersetzungsprojekte ein Mindestpreis zu zahlen, damit sich das Projektmanagement für den Übersetzer oder die Agentur lohnt. Das betrifft oft Urkunden oder andere kurze Dokumente.
Abrechnung pro Wort nicht immer möglich
Manche Aufträge beinhalten nur wenige Wörter, Werbeslogans zum Beispiel. Hier steckt hinter der Übersetzung aber mehr als die Übertragung in eine andere Sprache: Der Slogan muss wirken. Gerade für Werbeübersetzungen ist manchmal eher eine Transkreation als eine Translation erforderlich. Beauftragen Sie mit einer ziellandspezifischen Markenstrategie eine Werbeagentur, zahlen Sie hier oft doch pro Stunde – aber eben für das gesamte Projekt.
Übersetzung zum Festpreis beauftragen
Bei Leginda arbeiten mit mit einem Online-Preis-Kalkulator, um die Kosten für Ihre Übersetzung zu berechnen. Sie wählen die Sprachen aus, geben Ihren Text ein oder laden ihn hoch und bekommen sofort einen Preis angezeigt.
So wissen Sie schon vor der Beauftragung, welche Kosten bei der Übersetzung auf Sie zukommen: Schnell, einfach & praktisch.
Rabatte beim Übersetzen?
Manchmal sind Übersetzungen auch günstiger als zunächst veranschlagt. Das ist häufig dann der Fall, wenn in Ihrem Text Wiederholungen vorkommen – also mehrfach die gleiche Wortkombination übersetzt werden muss – oder durch vorangehende Aufträge schon eine Kundenterminologie existiert.
Sind beim Übersetzer schon Terminologiedaten zu Ihrem Unternehmen hinterlegt, können entsprechende Passagen im neuen Auftrag schneller übersetzt werden. Das spart Zeit und somit auch Geld: Sie erhalten dann einen Rabatt auf den Übersetzungspreis.
Um von solchen Rabatten zu profitieren, registrieren Sie sich kostenlos und kalkulieren Sie den Preis Ihrer Übersetzung!