Egal, ob Profi oder Laie: Bei Übersetzungen arbeitet man heutzutage nicht mehr nur mit physischen Wörterbüchern, sondern nutzt eine Reihe von Tools, um sich die Arbeit zu erleichtern. So lässt sich die Qualität sichern und gleichzeitig schneller arbeiten. Welche Übersetzungstools und -hilfen es gibt und in welchen Fällen sie sinnvoll sind, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Wörterbücher & Online-Lexika
Ganz klar: Niemand kennt alle Wörter in einer Sprache, schon gar nicht, wenn es um Fachbegriffe geht. Die Arbeit mit Wörterbüchern oder anderen Nachschlagewerken ist für Übersetzer also unerlässlich. Auf welche Quellen man zurückgreift, hängt vom jeweiligen Anlass ab.
Für alltägliche Begriffe helfen Wörterbücher oder Online-Wörterbücher oft weiter. Auch Übersetzungsarchive können nützlich sein, doch die Daten sollten immer mit Vorsicht genossen und gegebenenfalls geprüft werden, um mögliche Fehler nicht zu übernehmen. Fachübersetzer benötigen auch oft spezielles Vokabular, das besonders in (kostenpflichtigen) Fachwörterbüchern oder Terminologielisten enthalten ist. Diese Listen oder Glossare erhalten Übersetzer auch vom Auftraggeber und sind wichtige Übersetzungstools.
Translation-Memory-Systeme & Terminologieverwaltung
Viele professionelle Übersetzer arbeiten nicht mit einfachen Schreibprogrammen, sondern nutzen CAT-Tools (CAT = „computer aided translation“), um sich die Arbeit zu erleichtern. Dazu gehören besonders Translation-Memory-Systeme, die bereits angefertigte Übersetzungen speichern und so dabei helfen, konsistent zu übersetzen. Bei Folgeübersetzungen können Segmente übernommen werden, wodurch die Kosten für den Auftraggeber oft sinken.
Ergänzend dazu gibt es Terminologie-Datenbanken, die keine Sätze speichern, sondern einzelne Begriffe – also Wörter und Phrasen – und auch zusätzliche Informationen wie das Themengebiet. Diese Daten werden, wie auch die bei TM gespeicherten Informationen, einem Kunden zugeordnet und können so bei zukünftigen Aufträgen die Arbeit erleichtern. So wird die kundenspezifische Terminologie gespeichert und von möglichen präferierten Begriffen anderer Auftraggeber abgegrenzt.
Zähl- & Zeiterfassungsprogramme
Oft ist diese Funktion bereits in Translation-Memory-Systeme integriert, dennoch ist eine Zählfunktion für die meisten Übersetzer unerlässlich. Schließlich findet die Abrechnung mit dem Kunden oft per Wort oder Normzeile/-seite statt.
Wer lediglich oder zusätzlich die Zeit erfassen will, die für bestimmte Aufträge oder Aufgaben benötigt wird, kann auch dafür mit integrierten oder externen Tools arbeiten.
Auftragsverwaltungstools
Damit Übersetzer ihre Kunden und Aufträge stets genau im Blick haben, helfen Auftragsverwaltungstools. Die oft ungeliebten Verwaltungstätigkeiten können so besser gebündelt werden, um so auch die Steuererklärung zu erleichtern.
In Auftragsverwaltungstools lassen sich beispielsweise die Stammdaten der Kunden pflegen, Aufträge und Fristen einspeichern oder Angebote, Rechnungen und Mahnungen erstellen. Auch die Rentabilität der eigenen Arbeit lässt sich durch Zeiterfassung oder Statistiken oft besser nachvollziehen. Teilweise lassen sich auch CAT-Tools direkt einbinden.
Qualitätsprüfung
Eine reguläre Rechtschreibprüfung ist in viele Programme bereits integriert. Diese sollte durch das Hinzufügen neuer Begriffe auch gepflegt werden, um verlässlich zu sein. Kleinere Fehler werden aber oft übersehen, sodass auch hier Tools helfen können, um typische Qualitätsprobleme zu entdecken.
Bei diesen Problemen helfen Qualitätstools:
- Doppelte Leerzeichen erkennen & entfernen
- Abschnitte erkennen, die nur aus GROßBUCHSTABEN bestehen
- Wortwiederholungen im gleichen Satz oder aufeinanderfolgend erkennen
- Nicht übersetze Segmente anzeigen
- Veränderte Zahlen im Vergleich zum Original erkennen
- Nicht geschlossene Anführungsstriche erkennen
Manchmal können einige dieser Punkte beabsichtigt sein und müssen kein Qualitätsproblem darstellen, beispielsweise wenn Zitate bewusst nicht übersetzt werden. In anderen Fällen hat der Übersetzer etwas schlicht aufgeschoben und am Schluss übersehen. Eine Übersetzung sollte also nicht nur selbst kritisch erneut gelesen, sondern auch mit Software geprüft werden.
Kostenlose Übersetzungstools & Sicherheit
Die meisten kostenlosen Online-Übersetzungstools speichern und verarbeiten die vom Nutzer eingegebenen Daten. Das kann dazu führen, dass Übersetzungen intern genutzt werden, um die Qualität zu verbessern oder sogar öffentlich angezeigt werden, damit andere Nutzer davon profitieren oder Verbesserungsvoschläge machen können.
Wer also mit Kundendaten hantiert oder vertrauliche Daten oder Interna übersetzen möchte, sollte sich die AGB vor der Nutzung genau durchlesen und eventuell besser auf eine kostenpflichtige Alternative umsteigen, die sensible Daten auch vertraulich behandelt.
Bei Fragen zu Übersetzungen oder Aufträgen sprechen Sie uns gerne an!